BERICHT ZUR 1. DEUTSCH-POLNISCHEN INFRASTRUKTURKONFERENZ

15. April 2025

Am 02. April 2025 fand in Zusammenarbeit mit der Stadt Schwedt (Oder) und der IHK Ostbrandenburg die erste deutsch-polnische Infrastrukturkonferenz in Schwedt (Oder) statt. Die Veranstaltung war dem Austausch von Informationen und Ideen zur zukünftigen Infrastrukturentwicklung auf der Achse Berlin – Szczecin und in der Euroregion Pomerania gewidmet. Rund 160 Teilnehmer aus beiden Ländern kamen am Austragungsort, den Uckermärkischen Bühnen, zusammen. Ziel der Veranstalter war es, mit deutschen und polnischen Akteuren aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft Überlegungen zu Kooperationen, Potentialen und Barrieren für Infrastrukturvorhaben im deutsch-polnischen Verflechtungsraum anzustellen, der den Nordosten Brandenburgs, Vorpommern sowie die Wojewodschaft Westpommern umfassen.    

Dieser Zielsetzung entsprechend wurden folgende Infrastrukturprojekte in den Mittelpunkt der Konferenz gestellt:

1.           Infrastruktur-Projekte der Metropolregion Szczecin,

2.           die Westumfahrung Szczecin,

3.           das zweite Industriegleis und Hafen in Schwedt und die

4.           Hafenentwicklung in Stettin und Swinemünde.

Nach Fachvorträgen zu den o. g. Vorhaben wurden die Teilnehmenden zu moderierten Diskussionen an vier Thementischen eingeladen.

Thementisch 1: Hafen und Wasserinfrastruktur

Die Wasserstraßenverbindung zwischen Berlin und Stettin stellt technisch kein Problem dar, die Höhe der Brücken als auch die Wassertiefen ermöglichen einen regelmäßigen Stückgut- und Containerverkehr. Zukunftsfelder sind die Schifffahrtslogistik im Containerverkehr; Verknüpfung von Schienenverkehr und Wasserstraßen; der Einsatz von Binnenschiffen mit Containern in den verschiedenen Häfen entlang der Oder-Havel-Wasserstraße. Im Unterschied zu (Über-)Seehäfen (wie Rostock, Stettin und Swinemünde sowie Danzig) bieten Binnenhäfen mehr Chancen für Kooperation.  Empfohlen wird eine Abstimmung zwischen den Wasserstraßenämtern auf deutscher und polnischer Seite sowie den Häfen bzw. den Hafenbetreibern mit dem Ziel, Aufgaben und Kooperationsmöglichkeiten abzustimmen.

Thementisch 2: Straßenverkehr

Es erfolgte eine detaillierte Vorstellung der Straßenbauprojekte auf polnischer Seite einschl. Planungszeiten, Budgets, Umweltschutz und Vergabeverfahren. Insbesondere wurden die Planungen für die Umsetzung der Westumfahrung von Stettin präsentiert. Besprochen wurde auch eine Anbindung von Schwedt an die polnische Schnellstraße S3. Dabei wurde über einen zusätzlichen Grenzübergang (Schwedt Nord) diskutiert.   

Thementisch 3: Eisenbahn

Folgende Punkte wurden am Thementisch „Eisenbahn““ erörtert:

•             die Karniner Brücke sowie der Ausbau der Vorpommern-Magistrale, 

•             eine mögliche neue grenzübergreifende Schienenverbindung (Schwedt Nord),

•             der Ausbau der Schieneninfrastruktur im Großraum Stettin (Metropolbahn),

•             der Ausbau der Strecke Angermünde – Stettin,

•             die verbesserte Vertaktung auf der Strecke Schwedt – Angermünde,

•             das geplante zweite Schwedter Industriegleis,

•             netz-, betriebs- und entgeltbezogenen Schwierigkeiten des Güterverkehrs.

Thementisch 4: Potenziale entlang der Achse Berlin – Stettin

Beraten wurde über Hochschulkooperationen, einen deutsch-polnischen Innovationsraum, Digitalisierung und Gewerbeflächenentwicklung. Damit der deutsch-polnische Verflechtungsraum entlang der Achse Berlin – Stettin Form annimmt, müssen gemeinsam Ideen entwickelt und die Verantwortlichkeiten zwischen den Akteuren grenzüberschreitend festgelegt werden.

Die Euroregion Pomerania wird sich in diesem Prozess aktiv einbringen.